Lehmann&Voss&Co.-Karriere

Das IMDS (International Material Data System) dient der Archivierung, dem Austausch und der Verwaltung der im Fahrzeugbau notwendigen Materialdaten. Basierend auf diesem System wird ein Materialdatenblatt erstellt, welches Auskunft über alle in einem Bauteil enthaltenen Werkstoffe gibt und zwar derart detailliert, dass alle notwendigen Daten für das spätere Recycling vorhanden sind.

Die Fahrzeughersteller und Zulieferer müssen in der Lage sein die Materialzusammensetzung zu rekonstruieren und die unterschiedlichen Gefahrenstufen zu bestimmen, da sie die Verantwortung für den Produktlebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung tragen. Waren es bis zum 01. Januar 2006 noch 85 % des durchschnittlichen Fahrzeugsgewichts, so müssen bis zum 01. Januar 2015 durch die Fahrzeugindustrie schon 95% des Gewichts der Wiederverwertung und Verwertung zugeführt werden.

Die EU- Direktive WEEE (Waste Electrical and Electronic Equipment) wurde in Deutschland durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz in Kraft gesetzt und dient der Reduktion und Entsorgung von Elektronikschrott. In Kombination mit der RoHS- Richtlinie soll sie die Belastung für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt reduzieren.

Die WEEE konzentriert sich dabei nicht auf die Produktion und den verringerten Einsatz der Gefahrstoffe, sondern auf das Recyceln und ein umweltverträgliches Entsorgen der Elektro- und Elektronikgeräte.

Die Global Automotive Declarable Substance List (GADSL) ist eine Liste, die mögliche in Autoteilen verwendete Stoffe enthält. Die Liste ist das Resultat des jahrelangen weltweiten Bestrebens von Vertretern der Automobilindustrie zur Vereinfachung der Kommunikation und des Informationsaustausches bezüglich der Verwendung bestimmter chemischer Reinstoffe in Autoteilen.

Die GADSL enthält bestimmte Stoffverbote und dient als Hilfsmittel zur Umsetzung von weiteren Maßnahmen, gerade in Bezug auf die spätere stoffliche Verwertung von Altautos.

REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) ist eine am 01. Juni 2007 in Kraft getretene EU- Verordnung, die in allen Mitgliedsstaaten Gültigkeit hat und das bisherige Chemikalienrecht vereinfachen soll. Die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien soll auf dem Grundsatz der Eigenverantwortung der Industrie basieren und den Schutz der menschlichen Gesundheit sowie der Umwelt verbessern. Zur Verantwortung werden die Hersteller und Importeure von Stoffen gezogen, so dass nur noch chemische Stoffe auf den Markt gebracht werden, die vorher registriert worden sind. Zudem soll durch REACH die Kommunikation in der Lieferkette erweitert werden, so erhalten auch die nachgeschalteten Anwender (wie z. B. Compoundeure) bestimmte Aufgaben und Pflichten. Die nachgeschalteten Anwender müssen den vorgeschalteten Herstellern oder Importeuren der registrierungspflichtigen Stoffe mitteilen, welche weitere Verwendung für die Stoffe vorgesehen ist. So kann der Hersteller oder Importeur Risikominderungsmaßnahmen empfehlen, die der nachgeschaltete Anwender auch einzuhalten hat. Dementsprechend bleibt dem Sicherheitsdatenblatt weiterhin eine tragende Rolle erhalten.

RoHS (Restriction of the use of certain hazardous substances) dient der Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe überwiegend im Elektronikbereich. Durch den deutlichen Anstieg der Wegwerfelektronik gilt es die problematischen Bestandteile, die schlecht abbaubar sind und sich somit im Naturkreislauf anreichern, aus den Produkten zu verbannen.

Bei den problematischen Stoffen handelt es sich um Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromierte Biphenyle (PBB) und polybromierte Diphenylether. Da ein vollständiger Ausschluss dieser Gefahrstoffe produktionstechnisch nicht immer möglich ist, wurden bestimmte Grenzwerte festgelegt. Jedoch sollen die Produktionsstandards nach und nach angepasst werden und auch Ersatzprodukte entwickelt werden, so dass die Regelungen der RoHS- Richtlinie in bestimmten Abständen erneut überprüft und dem aktuellen Stand der Technik angepasst werden.